GN Bericht Schulpartnerschaften

GN, 17.09.2009

Volksbank schließt acht Schulpartnerschaften
Timmermann: Lebendiges Netzwerk aufbauen – Jetzt 22 Kooperationsverträge im Landkreis

Gleich acht Schulpartnerschaften mit weiterführenden Schulen aus allen Teilen der Grafschaft hat die Grafschafter Volksbank im Rahmen des Projekts „Partnerschaften zwischen Schulen und Unternehmen“ der Wirtschaftsvereinigung geschlossen. Der Oldenburger Wissenschaftler Prof. Dr. Dr. Hans Kaminski forderte bessere Rahmenbedingungen für die „schulische Gesamtaufgabe“ der Berufsorientierung junger Menschen.

rm Nordhorn. Acht Kooperationen mit Schulen aus dem Landkreis hat die Grafschafter Volksbank am Dienstagabend in einer Feierstunde besiegelt. Im Rahmen des Projektes „Partner-schaften zwischen Schulen und Unternehmen“ unterzeichneten die Schulleitungen der Realschule und des Burggymnasiums aus Bad Bentheim, der Realschule Schüttorf, des Evangelischen Gymnasiums Nordhorn, der Freiherr-vom-Stein-Realschule Nordhorn, der Hauswirtschaftlich Berufsbildenden Schulen Nordhorn, des Lise-Meitner-Gymnasiums Neuenhaus und des Gymnasiums Emlichheim entsprechende Kooperationsverträge. Damit sind nach den Worten der Geschäftsführerin der Grafschafter Wirtschaftsvereinigung, Jutta Lübbert, in den vergangenen zwei Jahren im Landkreis nun insgesamt 22 solcher Schulpartnerschaften mit heimischen Unternehmen entstanden.

Die neuen Kooperationspartnerschaften regeln Details einer engeren Zusammenarbeit zwischen den Schulen und der Volksbank mit dem Ziel, die Schüler bei der Auswahl ihres künftigen Ausbildungsberufs zu unterstützen. Darüber hinaus wird die Grafschafter Volksbank die Themen Wirtschaft und Schule, Netzwerkmöglichkeiten und Förderung von Pädagogen in den Vereinbarungen zusätzlich aufnehmen.

„Wir messen dem Projekt hausintern einen hohen Stellenwert bei“, sagte Jürgen Timmermann, Vorstandsmitglied der Grafschafter Volksbank, bei der Unterzeichnung der Verträge. Der Bank sei wichtig, „dass sich lebendige Partnerschaften zwischen uns und den Schulen entwickeln“. Ziel sei, „Brücken über die acht einzeln bestehenden Kooperationen hinaus zu schlagen“ und ein „lebendiges Netzwerk“ aufzubauen, in dem „alle die Möglichkeit erhalten, voneinander zu lernen und zu profitieren“.

Allen Partnerschaften gemeinsam ist, dass sie das gegenseitige Verständnis fördern möchten. Schüler und Lehrkräfte sollen einen besseren Einblick in die Arbeitsabläufe einer Bank erhalten. Die Bank kann aktiven Einfluss auf die Unterrichtsgestaltung nehmen. Das Thema „Wirtschaft“ soll laut Aussage von Michael Weggebakker, Prokurist bei der Grafschafter Volksbank, verstärkt Thema im Unterricht werden: „Wir möchten gemeinsam mit den Schülern Themen wie „Raus aus der Schuldenspirale“ oder „Kontoführung“ im Unterricht besprechen. Auch möchten wir den Schülerinnen und Schülern unsere Arbeitswelt vorstellen und auf hausinterne Ausbildungsmöglichkeiten aufmerksam machen. Durch Praktika oder Betriebsbesichtigungen haben sie die Möglichkeit, Anforderungen, die wir an unsere Auszubildenden stellen, kennenzulernen.“

Dass das Thema „Ökonomische Bildung“ noch stärker Einzug in den Unterricht an den Schulen hält und die Berufsorientierung zur „schulischen Gesamtaufgabe“ wird, ist das Ziel von Prof. Dr. Dr. Hans Kaminski, Leiter des Instituts für Ökonomische Bildung an der Universität Oldenburg: „Ohne ein Grundwissen über wirtschaftliche Zusammenhänge lässt sich die Welt von heute kaum verstehen und ist eine Mitwirkung an gesellschaftlichen Veränderungsprozessen schwierig.“

Kaminski hielt als Gastredner einen Vortrag zum Thema „Die Bedeutung des Praxisbezugs für die Berufsorientierung und für Kooperationen zwischen Schulen und Unternehmen“. Seine These: Berufsorientierung ist eine „Querschnittsaufgabe“, die institutionell in der Schule abgesichert und mit „anderen Lernorten“ wie Unternehmen „systemisch“ vernetzt werden muss.

Das von der Wirtschaftsvereinigung und dem Landkreis initiierte Projekt „Partnerschaften zwischen Schulen und Unternehmen“ setzt genau dort an. Die Schüler werden in ihrer schulische Ausbildung relativ früh mit dem Thema „Wirtschaft“ konfrontiert.