Städtepartnerschaft mit Zelow soll ausgebaut werden
Delegation aus Neuenhaus besucht polnische Partnergemeinde
Von einem viertägigen Besuch der polnischen Stadt Zelow zurückgekehrt ist am Sonntagabend eine Delegation der Stadt Neuenhaus unter der Leitung von Wolfgang Ledebur. Diese Reise stellte einen Gegenbesuch dar für eine Begegnung im Jahre 2013, als eine Zelower Abordnung in Neuenhaus erschienen war, um das 20-jährige Bestehens der Städtepartnerschaft zwischen beiden Städten zu feiern. Neben Jan-Albert Schippers als Vertreter der Deutsch-Polnischen Gesellschaft und Jürgen Berends als Vertreter des Rates der Stadt Neuenhaus war - unter der Leitung von Anna Mack - seit vielen Jahren erstmals wieder eine Schülergruppe des Lise-Meitner-Gymnasiums mit von der Partie. Ihr ging es darum, die Möglichkeit zukünftiger gemeinsamer Schulprojekte auszuloten, etwa im Rahmen von der EU geförderter Erasmus-Programme. Einen Ansatzpunkt dafür bietet etwa das in beiden Orten vorhandene Interesse an Astronomie, denn in beiden Orten betreibt man mit einigem Eifer und Stolz eine eigene Sternwarte. Eine weitere Gemeinsamkeit bzw. ein besonderes Kuriosum besteht darin, dass in dem extrem stark katholisch geprägten Land Polen Zelow auch über eine evangelisch-reformierte Gemeinde verfügt, die sogar die größte ihrer Art in Polen sein soll.
Bei den Gründungsmitgliedern jener evangelisch-reformierten Kirchengemeinde in Zelow handelte es sich aber keinesfalls typischerweise um Auswanderer aus dem westeuropäischen Ausland. Stattdessen waren das zumeist Tschechen, die etwa vor den kruden Katholisierungsmaßnahmen des Hauses Habsburg in Böhmen Reißaus nahmen, die nicht zuletzt ja auch zum Ausbruch des Dreißigjährigen Kriegs in Prag geführt hatten. Über solche Zusammenhänge und vieles mehr konnte sich die Delegation im Rahmen eines umfangreichen Besichtigungsprogramms aufklären lassen, das man sich für die ausländischen Gäste ausgedacht hatte und das einen gründlichen Einblick in das breit gefächerte Angebot der Stadt an Kultur- und Bildungseinrichtungen bot. Man wohnte sogar gemeinsam der hochoffiziellen Grundsteinlegung für eine Mehrzweckhalle bei. Allezeit wurden alle Teilnehmer ausgesprochen großzügig mit wohlschmeckenden regionalen Speisen bewirtet, was auch jeweils einen gelungenen Gesprächsanlass für den transnationalen Gedankenaustausch darstellte.
Abgerundet wurde das Programm durch gemeinsame Freizeitaktivitäten, darunter ein Grillabend, ein rockiger Tanzabend, bei dem auch die betagteren Gäste munter das Tanzbein schwangen, ein Wissensquiz zum Thema Europa und ein Sprachenquiz, bei dem auf erheiternde Weise die Schwierigkeiten klar wurden, die mit dem Erlernen der jeweils anderen Sprachen verbunden ist. Bei Präsentationen vermittelte man sich unter den beteiligten Partnerstädten gegenseitig anschauliche Impressionen der eigenen Heimat. Zu ergänzen ist hier, dass neben Zelow und Neuenhaus auch Zelows tschechische Partnergemeinde Valasske Klobouki an dem Treffen teilnahm, deren Delegation sich ebenfalls sehr interessiert daran zeigte, einen internationalen Schüleraustausch zu organisieren.