12 Fragen zur Digitalisierung und iPad-Einführung im Jahrgang 9

 

  1. Wie ist die technische Ausstattung der Räume in den letzten zwei Jahren weiterentwickelt worden?

Am Standort Uelsen wurde ein neuer PC-Raum eingerichtet mit 26 Arbeitsplätzen, auch in Neuenhaus wurde der bestehende PC-Raum mit 30 neuen Geräten ausgestattet und ein zusätzlicher PC-Raum mit flexibler Möblierung eingerichtet. Weiterhin sind alle Unterrichträume mit neuen Beamern, iPads als Steuerungsinstrumenten sowie Access-Points, die als Zugang zum WLAN einen störungsfreien Zugang zum Internet ermöglichen, ausgestattet. Und schließlich gibt es einen  Air-Server, der der Verbindung zwischen Übertragungsmedium und Endgeräten in jedem Raum dient. Damit können die Inhalte aller Endgeräte über den Beamer präsentiert und weiter ergänzt und bearbeitet werden. Außerdem wurden in allen Räumen Ton und Lautsprecher erneuert. Übrigens gilt das auch für das C-Gebäude:  Klemmende Fenster, zugige Ecken, aber die Technik für moderne Präsentation und digitalen Unterricht ist auch hier auf dem neuesten Stand.

 

  1. Konnte die Schule vom Digitalpakt profitieren?

Die Schule konnte erheblich vom Digitalpakt profitieren. Ein Teil der neuen PC-Räume und der Ausstattung in den anderen Unterrichtsräumen  wurde darüber finanziert. Außerdem hat die Schule fünf Koffersätze mit jeweils 30 iPads angeschafft, die zur Ausleihe für ganze Klassen bereit stehen. Ein Klassensatz ist dauerhaft in Uelsen, ein weiterer in den Kunsträumen und zwei weitere stehen in Neuenhaus für die Ausleihe an die Klasse während der Unterrichtsstunden zur Verfügung. Der 5. Klassensatz befindet sich in der Dauerausleihe: Schülerinnen und Schüler, denen zuhause kein Endgerät zur Verfügung steht, können sich hier dauerhaft ein Gerät ausleihen. Insgesamt sind in den letzten zwei Jahren etwa 170.000€ aus dem Digitalpakt an das LMG geflossen.

 

  1. Wie wird der PC-Raum genutzt? Wann wird er benutzt, von welchen Gruppen? Was machen die Schüler dort?

Die PC-Räume werden vielfältig genutzt. Einige Lerngruppen haben ihn dauerhaft gebucht. Dazu gehört der Informatikunterricht in der Oberstufe oder auch der Niederländisch-Unterricht, der komplett über eine Lernsoftware erfolgt. In allen modernen Fremdsprachen wird das Format „Hörverstehen“  im PC-Raum eingeführt und eingeübt. Außerdem finden die Medienbildungsstunden des Jahrgangs 5 in den PC-Räumen statt. Und schließlich wird der Raum in allen Fächern und Jahrgängen  gebucht, wenn Recherche-Aufgaben, das Anfertigen von Präsentationen oder besonderen Schriftstücken wie Bewerbungsschreiben anstehen. In den Seminarfächern wird das Erstellen und Gestalten der Facharbeiten als Vorbereitung auf das Abfassen von wissenschaftlichen Arbeiten im Studium  auf den Geräten im PC-Raum geübt.

 

  1. Thema i-Pads: Schüler der Klasse 9 müssen sich i-Pads anschaffen. Warum müssen alle die gleichen Geräte haben?

Um einen vernünftigen und möglichst störungsfreien Ablauf des Unterrichts zu gewährleisten, müssen gleiche Geräte und gleiche Voraussetzungen vorhanden sein. Für eine Fehler- und Problembehebung an verschiedenen Gerätetypen im Laufe einer Unterrichtsstunde fehlt einfach die Zeit. Es ist nicht Aufgabe jeder Lehrkraft, sich in verschiedene Gerätetypen und  Betriebssysteme einzuarbeiten - stattdessen sollen sich die Lehrkräfte auf die Schülerinnen und Schüler und die zu vermittelnden Unterrichtsinhalte konzentrieren. Das iPad ist lediglich ein Arbeitswerkzeug, das identisch und reibungslos bei allen Schülerinnen und Schülern funktionieren muss.

 

  1. Wie funktioniert die Bestellung der Gerate bei der Gesellschaft für Digitale Bildung (GfDB)?

Nach den Vorgaben der Schule kreiert die Gesellschaft für digitale Bildung (GfdB) ein Portal, über das die Schüler und Eltern die Bestellung des iPads, den Abschluss einer Versicherung und die Bezahlung abwickeln. Die GfDB ist der Ansprechpartner für Fragen zur Garantie, für technische Probleme und Defekte. Es gilt, durch den direkten Kontakt zwischen Käufer und Verkäufer Reibungsverluste zu vermeiden. Die Schule stellt zu Beginn den Link für das Bestellportal zur Verfügung. Die bestellten Geräte kommen dann in der Schule an und werden hier  einem Schüler zugewiesen und verteilt. Die Schule verwaltet die Geräte, kauft sie aber nicht.

 

 

  1. Was mache ich, wenn ich ein anderes Gerät bereits besitze oder mir bereits ein apple-Gerät angeschafft habe?

Ein anderes Fabrikat ist im Unterricht nicht gleichwertig einsetzbar und kann nicht in die schulische Verwaltung und Steuerung eingebunden  werden.

Ein bereits vorhandenes apple-Gerät muss mit entsprechender Software und einer Lizenz bestückt werden, damit es in das Management-Device-System eingebunden werden kann. Dazu muss es eingeschickt werden. Das Gerät wird von der GfDB in den Einstellungen zurückgesetzt, die in der iCloud gespeicherten Inhalte gehen dabei nicht verloren. Die Kosten für diese Zurücksetzung und nachträgliche Einbindung liegen bei 37€.

 

  1. Warum muss es ein mobile- device- management- system geben, in das alle Geräte eingebunden sein?

Schüler können mit Software für unterrichtliche Zwecke versorgt werden, auf die sie ansonsten keinen Zugriff hätten. Das System ermöglicht die Trennung zwischen schulischer und privater Nutzung. Im Schulgebäude kann ein Zugriff auf private Daten verhindert werden, sodass die Schüler sich ganz auf die unterrichtlichen Inhalte konzentrieren können und das iPad nicht per se ein Ablenkungsrisiko darstellt. Außerhalb des Schulgeländes ist der Zugriff auf den privaten Teil des iPads uneingeschränkt möglich. Zudem stehen über das mdm-System jedem Schüler 200GB iCloud-Speicher zur Verfügung.

 

  1. Welche Möglichkeiten bietet dieses System dem Lehrenden konkret im Unterricht?

Die Lehrkraft hat die Möglichkeit die Geräte der Schüler zu steuern, z.B. bestimmte Inhalte für alle Geräte freizugeben, die Nutzung von Apps einzuschränken, Aufgabenblätter, schriftliche Inhalte zu verschicken, mit Schülern gemeinsam zu erarbeiten, Lösungen einzelner Schüler allen zuzuschicken, zu ergänzen, zu korrigieren. Es wird eine schnelle, unkomplizierte und papierlose Kommunikation und gemeinsame Arbeit ermöglicht.

 

  1. Können die Lehrer auf die privaten Inhalte der Schüler zugreifen?

Nein.

 

  1. Wie wird die Arbeit mit den Geräten in Klasse 9 auf den Weg gebracht?

Zunächst erfolgt die Ausgabe und Einführung in die Geräte durch eine Lehrkraft, in der Regel der Klassenlehrer/ die Klassenlehrerin. Inhalte der Einführung sind z.B.: Einrichtung von iServ, WebUntis, Office, die Dateiorganisation, der Austausch von Daten und die Strukturierung der papierlosen Heftführung. In Abhängigkeit von der allgemeinen Unterrichtsversorgung ist für die Schüler des Jahrgangs  9 ab dem Schuljahr 2022/2023 eine Medienbildungsstunde geplant, in der die Möglichkeiten der Nutzung des iPads erweitert  werden und Schüler sich in ihnen üben können.

 

  1. Wie wird in den anderen Jahrgängen mit iPads gearbeitet, wenn einige Schüler solche besitzen, andere nicht? Haben Schüler ohne iPad Nachteile?

Grundsätzlich toleriert und befürwortet die Schule den Einsatz und den Gebrauch von Tablets. Sie sind Teil unseres alltäglichen Lebens geworden, die Schule integriert sie als Arbeitswerkzeuge. Der Unterricht in Lerngruppen ohne verbindliche Nutzung ist immer so gestaltet, dass Schüler ohne iPad keine Nachteile haben: Es wird auf zwei Wegen gearbeitet: Schüler ohne Tablet erhalten Arbeitsblätter wie gewöhnlich und führen ihr Heft in Papierform, sie haben traditionelle Schulbücher. Schüler mit iPad lassen sich die Arbeitsblätter in der Regel zuschicken, führen ihr Heft auf dem iPad und haben meist ein digitales Schulbuch angeschafft. Analog oder digital, die Vermittlung der Unterrichtsinhalte ist gewährleistet. In Klasse 5 bis 8 greifen die Lehrkräfte immer dann auf den Gebrauch der schulischen iPads aus den Koffern zurück, wenn es fachlich und pädagogisch Sinn macht, mit ihnen zu arbeiten. Der Kauf eines eigenen Schülergerätes in den Jahrgängen 5 bis 8 ist aus schulischer Sicht für den Präsenzunterricht (!) nicht notwendig und auch nicht sinnvoll.

 

  1. Werden in Zukunft alle Fächer digitale Schulbücher statt herkömmliche Schulbücher haben?

Diese Frage kann noch nicht abschließend beantwortet werden. Die digitalen Schulbücher sind vielfach noch nicht ausgereift, auch bei den Verlagen findet aktuell  ein Umbruch statt. Im Jahrgang 9 starten wir mit einem digitalen Erdkunde-Buch. Eines kann man sicher sagen: In Zukunft werden wir immer mehr mit digitalen Büchern arbeiten – allerdings hängt der Gebrauch digitaler Schulbücher auch vom jeweiligen Fach, dem Material  und der Art und Weise der Arbeit damit ab. So kann man sich gut vorstellen, dass ein sehr langer, anspruchsvoller Text, für den man umfangreiche Notizen anfertigen muss, sich für das Lesen auf einem kleinen, womöglich noch geteilten Tablet-Bildschirm nicht so gut eignet. Aber selbst da mögen persönliche Vorlieben und Einstellungen eine Rolle spielen. Nicht alles kann bereits jetzt entschieden und beantwortet werden. Wir befinden uns auf einem Weg, in einer Phase des Ausprobierens.

 

Zuständig für die Verwaltung der iPads, ihre Einrichtung und Fragen zum Gebrauch: Alexander Loets , Ole Snyders , Manuel Müller und Andreas Hoekstra

Ansprechpartner für Schülerfragen: Alexander Loets in Uelsen, Ole Snyders in Neuenhaus

Bri/Hoe 04.02.2022