Aschermittwochsgottesdienst vom 22. Februar 2012

Predigt Teil 1 – Kreuz
Kreuz – Symbol für das Leid von Menschen, Leid dieser Welt – zugleich Kreuz als Symbol für das Leben und Leiden Jesu Christi.
Das ist kein Zufall – ganz im Gegenteil.
Im Kreuz Jesu geht es bei weitem nicht nur um die eine Person, die vor ca. 2.000 Jahren gelebt, gelitten und gestorben ist.
Das christliche Verständnis sagt: Im Kreuz Christi hat sich Gott der Leiden dieser Welt angenommen- besser gesagt: Er hat sich mit den Leiden dieser Welt verbunden, - hat sich mit ihnen solidarisch erklärt.
Und das ist viel mehr als zu sagen: Christus ist für die Sünden der Welt gestorben.
Das ist ja die Antwort, die bei vielen noch bekannt ist: Christus starb für unsere Sünden. Dabei weiß kaum noch jemand, was mit den Sünden gemeint ist und denkt dabei an Verkehrssünden, Süßigkeiten, Steuerhinterziehung und die kleinen oder großen Schlechtigkeiten des Alltags.
Und so kann auch kaum noch jemand etwas damit anfangen. Gemeint ist etwas viel Weiteres.
Gott kümmert sich um diese Welt.
Das ist die Botschaft. Im Neuen Testament wird davon gesprochen, dass das Reich Gottes seinen Anfang genommen hat.
Die Art und Weise wie Gott sich kümmert, ist dabei für viele Menschen irritierend, weil sie so einen mächtigen Showdown erwarten. Der kommt aber nicht.
Der erste Schritt von Seiten Gottes: Gott stellt sich ganz auf die Seite des Menschen – er lebt unser Leben und nimmt das Leben, so wie es ist, ernst.
So zeigt er seine Liebe zu den Menschen.

 

Diese Liebe Gottes zu den Menschen in denen er sich ganz auf die Seite des Menschen stellt, führt schließlich dazu, dass Gott den Menschen auch im Leid und im Tod nicht allein lässt. Seit dem Kreuz Christi können wir sagen: Es gibt letztlich keinen gottlosen Ort – es gibt keine Situation, keine noch so große Not, bei der Gott nicht auch dabei ist. Gott ist hier ganz der Gott mit uns, der nicht wegschaut, nicht wegläuft, nicht verharmlost. Wie schrie Jesus noch am Kreuz? Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
Das Kreuz macht deutlich, dass Gott selbst in der größten Gottverlassenheit da ist.
Deswegen macht es Sinn, das Kreuz Christi und das Kreuz dieser Welt zusammen zu nehmen. Weil wir nur dann sagen können: Gott ist im Leiden, Gott ist im Tod.

 

Teil 2: Auferstehung
Gottes Liebe wird durch das Böse/Übel von Leiden und Tod nicht widerlegt.
Die Auferstehung Jesu Christi macht den Jüngern klar: Gott identifiziert sich mit dem Leiden des Kreuzes, und zwar so, dass nicht das Böse/Leid Gottes Liebe beendet, sondern umgekehrt Gottes Liebe das Böse/Übel/Leid beendet. Die Auferstehung Christi ist Gottes klares Ja zum Leben, der Botschaft und dem solidarischen Leiden und Sterben Jesu. So, wie wir Jesus sehen, so ist Gott – der Gott für uns.

 

Die Auferstehung ist nun aber nicht die Wiederbelebung des toten Körpers. Die Texte des Neuen Testamentes machen sehr deutlich, dass der auferstanden Christus nicht so mit Augen zu sehen ist, wie Jesus vor seinem Tod gesehen werden konnte. Es ist anders und kein Wissenschaftler wird hier je irgendetwas beweisen können. Den Jüngern muss aber nach Jesu Tod irgendwie klar geworden sein, dass es nicht vorbei ist. Der Tod ist sichtbar – scheinbar allmächtig – aber Liebe ist stärker als der Tod. Hoffnung stärker als Verzweiflung. Das Leben stärker als aller Hass und alle Gewalt. In den Jüngern, bei den Jüngern hat sich was getan, was sie nicht mehr losließ. Das war ihre Auferstehung.
Jesu Botschaft gilt. Sie gibt Kraft, Liebe zu leben, zu hoffen, zu leben und das Leben gut zu gestalten. Seine Botschaft lebt – seine Kraft begeistert - Jesus lebt, so ihre für sie klare Schlussfolgerung.
Und dann die Aufforderung aus Mk 16: Geht – geht los. Er, der Auferstandene geht euch voran. Er schafft neues Leben, neue Möglichkeiten, neue Wege. Geht und entdeckt das Leben. Wir wollen aufstehn…

 

 

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