Aschermittwochsgottesdienst vom 9. März 2011

Bereits zum dritten Mal fand an unserer Schule ein Aschermittwochsgottesdienst statt. Wieder einmal war er von Schülerinnen und Schülern der Oberstufe vorbereitet worden und wieder einmal gab es deutliche Bezüge zum Unterricht.

 

Im Jahrgang 11 haben die evangelischen Religionskurse „Christliche Ethik angesichts globaler Herausforderungen“ zum Thema. In den katholischen Kursen geht es um das „Gericht“. Am Beispiel des eigenen Handys und der Kleidung, die wir am Leib tragen, wurde schnell klar, wie direkt sich unser Verhalten auf Menschen auswirkt, die doch eigentlich sehr weit entfernt von uns leben. Der Abbau von Coltan im afrikanischen Kongo (Coltan ist wichtiger Rohstoff zur Handy-Herstellung) stellt hier nur ein Beispiel dar - eindrucksvoll nahegebracht durch das Einspielen eines kurzen Films.

 

„Geht gerecht miteinander um; nutzt nicht Fremde, Waisen und Witwen aus; vergießt nicht das Blut unschuldiger Menschen!“

 

Dieser alte Satz des Propheten Jeremia ist nur ein Beispiel von vielen, die zeigen können, wie eng die christlich-jüdische Ethik dran ist an den Herausforderungen der modernen Welt. Pastor Dieter Wiggers, der gemeinsam mit den anderen Religionskolleginnen und -kollegen aus dem 11. Jahrgang und vor allem mit vielen Schülerinnen und Schülern diesen Gottesdienst vorbereitet hatte, wies dann auch auf diesen engen Zusammenhang hin: In einer aktualisierten Prophetenrede hielt er den Anwesenden den Spiegel vor und verdeutlichte so das Fehlverhalten in unserer Kosumgesellschaft ganz im Stil von Jeremia, Jesaja und Amos. Entsprechend zur Gerichtspredigt der alten Propheten zeigte er die Folgen unseres Handelns: Was unrecht – was schief ist – muss fallen. Und das wird auch uns treffen.

 

Doch gerade die Rede vom Gericht Gottes soll letztlich nicht Verderben und Untergang predigen. Im Gericht wird klar, dass Gott noch ein Interesse an uns hat. Denn Gericht bedeutet, dass die Verhältnisse zurecht gerückt werden: ein für die Reichen und Mächtigen sicher schmerzlicher Prozess, der aber letztlich Leben und Lebensqualität für alle bewirken soll. Und so folgte parallel zur alten prophetischen Rede der Ruf zur Umkehr – zur Umkehr von einem Lebensstil, der vorrangig das eigene Wohl im Blick hat. Geiz ist nicht geil – und Geiz bleibt auch nicht geil. Geiz sorgt für immer billigere Produkte, was aber letztlich die Schwächsten in der Kette trifft. So wurden die Anwesenden dazu aufgerufen, Zeichen gegen einen falschen Lebensstil zu setzen. Und das wäre doch mal ein Zeichen, wenn die Schülerinnen und Schüler unserer Schule die ZAK-Betreiber davon überzeugen würden, dass sie den „Geiz bleibt geil – Slogan“ einstampfen sollten. Als weitere konkrete Zeichen wurde von Schülergruppen auf Möglichkeiten eines ressourcenschonenden Umgang mit dem Handy und auf das Trans-Fair-Siegel hingewiesen. Auch wurden die Arbeit und das Angebot der Weltläden sowohl verbal als auch kulinarisch vorgestellt.

 

Gebete und Lieder nahmen das Anliegen des Gottesdienst auf und halfen, möglichst alle in das Gottesdienstgeschehen mit hinein zu nehmen. Hnn, Wgg

 

 

Schülerkommentar (Jahrgang 10)

 

Der Aschermittwochsgottesdienst am 09.03.2011 handelte von Menschen, die in Entwicklungsländern leben und unter unmenschlichen Bedingungen arbeiten müssen. Wir profitieren davon, ohne uns Gedanken über die Hintergründe unserer Produkte zu machen. Zu diesem Inhalt haben die gesungenen Lieder sehr gut gepasst, da z.B. der Songtext von „An Tagen wie diesen“ (Fettes Brot) von menschenunwürdigen Verhältnissen handelt („ ... die im dreckigen Wasser verrecken ...“).

 

Außerdem wurden „Another day in paradise“ von Phil Collins und „Wir wollen aufstehen, aufeinander zugehen“ gesungen. Diese beiden Lieder handeln von Zusammenhalt, Hilfsbereitschaft und Freundschaft. Zudem gab es ein Anspiel, in dem eine Demonstration gegen unser egoistisches und geiziges Verhalten veranschaulicht wurde. Auf den Plakaten der Demonstranten standen Sprüche von Propheten, die auf die Ausbeutung und Unterdrückung von ärmeren Gebieten aufmerksam machen. Einer dieser Sprüche war von Amos: „... die ihr das Recht in Wermut verkehrt und die Gerechtigkeit zu Boden stoßt.“ (Amos 5,7). Die Teilnehmer des Gottesdienstes waren zu Anfang gespannt, da sie nicht wussten, was auf sie zukommt. Die Begrüßung und Lieder sorgten für eine entspannte und fröhliche Atmosphäre. Nach der Predigt und dem Film, der von der schweren Arbeit in der Demokratischen Republik Kongo bei der Coltan-Gewinnung handelte, gab es einen Stimmungsumschwung. Alle Zuhörer waren nachdenklich und ruhig. Mithilfe der Verteilung der Schokolade auf fairem Handel kam wieder gute Laune auf. Am Schluss war jeder nachdenklich, aber auch entspannt.

 

Unserer Meinung nach war der Gottesdienst sehr gelungen, da die Lieder, der Film, die Predigt und das Vorspiel gut verständlich und zeitgemäß waren. Außerdem passte alles gut zueinander, und es kam keine Langeweile auf. Die Botschaft des Gottesdienstes prägte sich gut ein und regte zum Nachdenken an.

 

Autoren: Rieke Kellputt, Tim Walenski, Manon Brokamp, Anna-Lena Kaalmink (Jg. 10)

 

Der Aschermittwochsgottesdienst am 09. März 2011 wurde vom Jahrgang 11 vorbereitet.
Es waren auch die Schülerrinnen und Schüler des Jahrgangs 10 eingeladen.

 

 

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