Ursprünge des Kooperationsverbundes NOH III

Der Kooperationsverbund (KOV) NOH III zur Förderung besonderer Begabungen ist einer von derzeit etwa 90 Kooperationsverbünden im Rahmen der Begabtenförderung in Niedersachsen.

Er besteht bereits seit dem Schuljahr 2006/2007 zwischen dem Lise-Meitner-Gymnasium, der Grundschule Neuenhaus und der Johannes-Kindertagesstätte. Im darauf folgenden Schuljahr trat auch die Carl-van-der-Linde-Schule dem Verbund bei.

Ziel war laut Kooperationsvereinbarung vom 13.02.2006 „besonders begabte junge Menschen in ihren spezifischen Begabungen frühzeitig zu erkennen, sie individuell zu fördern und zu begleiten,...“. Dabei wurde besonderes Augenmerk auf die „Verzahnung zwischen der individuellen Förderung ... und der Lernentwicklung des gesamten Lernverbandes...“ gelegt, indem schul- und institutionsübergreifende Projekte und Arbeitsgemeinschaften über viele Jahre hinweg durchgeführt wurden.

Im aktuellen Schuljahr 2023/24 hat sich eine Steuergruppe aus fünf (neuen) Schulleitungen zur Neuausrichtung und Weiterentwicklung des Verbundes zusammengefunden.

Ergebnis der ersten Treffen sind:

-       Das Konzept wird evaluiert, überarbeitet und ergänzt.

-       Die Carl-van-der-Linde-Schule Veldhausen stellt ein Austrittgesuch zum Sj 2024/25.

-       Die Grundschule Osterwald und die Grundschule Uelsen beantragen zum Sj 2024/25 den Beitritt.

-       Die Johannes-KiTa Neuenhaus möchte weiterhin an der Kooperation teilhaben.

Mitglieder der Steuergruppe sind:

-       Frau Voshaar (Schulleiterin des Lise-Meitner-Gymnasium)

-       Frau Vennegeerts (Schulleiterin der Grundschule Osterwald)

-       Herr Weber (Schulleiter der Grundschule Uelsen)

-       Frau Schabos (Schulleiterin der Grundschule Neuenhaus)

-       Frau Pötter (ehem. Büscher, Johannes-Kindertagesstätte Neuenhaus)

Koordinator / Ansprechpartner und damit Initiator für Treffen und Absprachen ist im Sj 2024/25 Frau Voshaar (Lise-Meitner-Gymnasium). Sie wird unterstützt und vertreten durch Herrn Weber.

Es wird beabsichtigt, sich im Herbst sowie im Frühjahr die weitere Arbeit (Diagnostik, Fortbildungen, Wettbewerbe und Projekte) für das jeweils kommende Schulhalbjahr zu konkretisieren.

Die Regionale Landesamt für Schule und Bildung stellt zurzeit insgesamt 12 Wochenstunden zur Verfügung und unterstützt den KOV durch Fachberatung und gezielte Fortbildungen.

Ziele und Aufgabenschwerpunkte des KOV NOH III

Besondere Begabung umfasst unserem Verständnis nach alle Entwicklungsbereiche eines Kindes und Bedarf in seiner Entwicklung vor allem auch günstigen Umweltfaktoren. Hochbegabte Kinder werden oft nicht oder erst spät erkannt, da ihre Begabungen selten in außerordentlichen schulischen (kognitiven) Leistungen zum Ausdruck kommen. Intelligenztests helfen nur begrenzt bei der Diagnose (siehe Vorwort).

Ziel des KOV ist es, besonders begabte Kinder und Jugendliche zu erkennen und zu fördern, indem der einzelne Schüler oder die einzelne Schülerin in seinem oder ihrem Potential gesehen und ihm/ihr bessere Entwicklungsmöglichkeiten als im allgemeinen schulischen Alltag angeboten werden.

Um Kinder zur optimalen Entfaltung ihrer individuellen Persönlichkeit zu verhelfen, möchten die Schulen des KOV eine breites Angebot u.a. zur kognitiven, sprachlichen, strategischen, naturwissenschaftlichen Entwicklungsförderung anbieten. Da keine einzelne Schule ein solches Angebot allein verwirklichen kann, bietet sich der KOV an, um Schwerpunkte in einzelnen Schulen zu bilden und die anderen Mitglieder daran teilhaben zu lassen.

Die enge Zusammenarbeit der Schulen im Kooperationsverbund bündelt die verfügbaren Kompetenzen in fachlicher und pädagogischer Hinsicht, sorgt für einen engen Austausch und bringt die entsprechenden Schülerinnen und Schüler schon frühzeitig miteinander in Kontakt, so dass neben die individuelle Förderung auch die Einbindung in die soziale Gruppe tritt.

Die Schulen des Kooperationsverbundes sehen ihren gemeinsamen Aufgabenschwerpunkt daher vor allem im Austausch über und im konkreten Fördern von (Teil-) Begabungen. Es müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden, um die genannten Bereiche in den nächsten Jahren qualitativ auszubauen und die umgesetzten Fördermaßnahmen entsprechenden Kindern sukzessive und gezielt zukommen lassen zu können.

Allgemeine Inhaltliche Umsetzung

Zusammenarbeit mit dem Elternhaus

Schule und Elternhaus tragen die Verantwortung für die Entwicklung und Förderung des Kindes gemeinsam.

Erziehungsberechtigte beobachten ihr Kind im häuslichen Umfeld sehr genau und nehmen bereits frühzeitig besondere Interessen wahr, die Anlass für gezielte Gespräche mit Erzieherinnen/Erziehern oder auch Lehrkräften bieten. Sie stellen bei strukturellen Maßnahmen (Vorzeitige Einschulung/ Überspringen einer Klassenstufe) oder bei Teilnahme an speziellen Förderangeboten gegebenenfalls einen schriftlichen Antrag bei der Schulleitung und ermutigen und fördern das Kind seinen Fähigkeiten entsprechend im Rahmen ihrer Möglichkeiten.

Erzieher/-innen und Lehrer/ -innen nehmen Kinder mit besonderen Begabungen oder Interessen wahr, führen notwendige (Beratungs-) Gespräche mit Eltern und Kind über mögliche Fördermaßnahmen und vermitteln an zuständige Beratungslehrkräfte oder ziehen bei Bedarf psychologische Beratung hinzu. Sie erarbeiten individuelle Lernentwicklungspläne und beziehen dabei Kollegen und Kolleginnen, Eltern und möglichst auch die Schüler und Schülerinnen ein. Des weiteren finden sie Möglichkeiten für Fördermaßnahmen und setzen diese im Unterricht um. Durch gezielte Beobachtung verfolgen sie außerdem die Weiterentwicklung des Kindes/der Kinder.

Klassenlehrkräfte und evtl. Fachlehrkräfte schlagen Schüler und Schülerinnen gemäß ihrer Beobachtungen für die AGs und Fördermaßnahmen an der eigenen aber auch anderen KOV- Schulen vor.

Die Schulleitung schafft Rahmenbedingungen für die Begabtenförderung, indem sie personelle und finanzielle Bedarfe ermittelt und bereitstellt, Fortbildungsangebote an Ansprechpersonen weiterleitet und die Teilnahme ermöglicht und unterstützt. Sie arbeitet mit den anderen Schulleitungen/ der KiTa-Leitung im KOV vertrauensvoll zusammen und in der Steuergruppe des KOV mit. Die Schulleitung bereitet strukturelle Maßnahmen wie die vorzeitige Einschulung oder das Überspringen einer Klassenstufe vor.

Fortbildung / Information

Ein bis zwei interessierte und motivierte Lehrkräfte sind als Ansprechpersonen in jeder Schule für die Begabungsförderung nötig. Sie benötigen zunächst Fortbildung und müssen aktuelle Literatur/ Webseiten zur Begabungsförderung sichten, um Kolleginnen und Kollegen, sowie Eltern ggf. Beratung und Hinweise auf nützliches Material/ Hilfen geben zu können und Schüler und Schülerinnen hinsichtlich besonderer Begabung genauer einschätzen zu können. Das Kollegium muss über das KOV-Konzept und die aktuelle Arbeit informiert werden, die Grundlagen für (Hoch-)Begabung kennen und Persönlichkeits- und Verhaltensmerkmale besonders begabter Kinder (er-)kennen können. Alle Lehrkräfte müssen wissen, wer ihnen Hilfe bei Schwierigkeiten/ Unsicherheiten bieten kann und die verschiedenen Maßnahmen der Begabungsförderung im KOV kennen.

Diagnostik, Auswahl und Dokumentation

Eine Auswahl möglicher Schüler treffen Klassen- und Fachlehrkräfte in Absprache mit den Schülerinnen und Schülern und ihren Erziehungsberechtigten. Da die einzelnen Lehrkräfte über pädagogische und entwicklungspsychologische Kompetenzen und über die Möglichkeit des Vergleichs innerhalb der Altersgruppe verfügen, ist ihre Einschätzung entscheident. Zeugnisnoten allein sind gerade in Hinblick auf Underachiever von geringerer Aussagekraft. Die Lehrkräfte werden dahingehend beraten, neben den vorherrschenden Verfahren der Leistungsbewertung differenzierte Beobachtungen auf der Basis einzelner Aspekte der Begabungsdiagnostik vorzunehmen und nicht nur kognitive, sondern ebenso motivationale, emotionale und soziale Faktoren zu berücksichtigen.

Die Durchführung, Auswertung und Interpretation systematischer, anerkannter Testverfahren müssen außerschulischen Institutionen vorbehalten bleiben.

Die Teilnahme an der Förderung beruht auf dem Prinzip der Freiwilligkeit, ist jedoch bei einer Zusage für ein halbes Jahr verbindlich. Unverzichtbar ist dabei eine Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten. In begründeten Einzelfällen liegt die letzte Verantwortung hinsichtlich einer Teilnahme an Fördermaßnahmen, vor allem in anderen Schulen des Kooperationsverbundes bei den Lehrkräften. Bei größerer Nachfrage erfolgt die Zuteilung der Plätze auf die einzelnen Schulen nach einem der Schülerzahl der Schulen entsprechendem Schlüssel.

Die Teilnahme an den Angeboten des KOV, die Teilnahme an Wettbewerben und der Erwerb von Zertifikaten werden im Zeugnis der Schülerinnen und Schüler vermerkt und können so über die Schullaufbahn hinweg nachgewiesen werden.

Inhaltliche Ausgestaltung in den jeweiligen Schulen

Schulrechtlicher Rahmen am Lise-Meitner Gymnasium

Das Leitbild des Lise Meitner Gymnasiums hebt die Förderung der individuellen Begabungen und Neigungen besonders hervor: Schülerinnen und Schüler entwickeln an unserer Schule ihre individuellen Begabungen und Interessen weiter. Diese Förderung beinhaltet neben anspruchsvollem Fachunterricht technisch-naturwissenschaftliche, gesellschafts- wissenschaftliche, sprachliche und musisch-künstlerische Angebote. Daneben wird im Niedersächsischen Schulgesetz die besondere Förderung hochbegabter Schüler betont und im Hinblick auf die gymnasiale Bildung der Anspruch gestellt, Schülerinnen und Schülern entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit und ihrer Neigungen zu fördern, um ihnen eine individuelle Schwerpunktsetzung zu ermöglichen. Auch hochbegabte Schülerinnen und Schüler sind besonders zu fördern.

Entsprechend dieser gesetzlichen und schulischen Einordnung fühlt sich das Lise Meitner Gymnasium einem erweiterten Verständnis von Begabtenförderung verpflichtet. Dies umfasst eine besondere Förderung von Schülerinnen und Schülern, die in ihrer Entwicklung den Gleichaltrigen in einem oder mehreren Bereichen deutlich voraus sind. Dies kann sich auf sehr viele Bereiche beziehen und seinen Ausdruck in allgemein ausgezeichneten Zeugnisnoten finden. Es kann sich jedoch auch in Spezialbegabungen ausdrücken und sichtbar werden in besonders guten Leistungen in bestimmten Bereichen wie den Naturwissenschaften, Sprachen oder dem musischen Bereich. Ausgehend von der Annahme, dass Begabung, Persönlichkeit, Umwelt und Förderung in einem dynamischen Wechselverhältnis stehen, können sich Interesse, Neigung und Begabung fortentwickeln, wenn Schülerinnen und Schüler zusätzliche Herausforderungen und individuelle Ansprache erhalten und Erfolgserlebnisse haben. Insofern betrachten wir die Unterstützung und Förderung von Schülerinnen und Schülern in ihren spezifischen Interessen und Neigungen als einen wichtigen Bestandteil der Förderung von Begabungen.

Wie werden besonders begabte Schülerinnen und Schüler erkannt und die Förderung besonders begabter Schülerinnen und Schüler angeleitet?

Lehrerinnen und Lehrer haben die Aufgabe, Schülerinnen und Schüler in ihrem Lernverhalten und ihrer Lernentwicklung zu beobachten, die Kinder mit besonderen Begabungen wahrzunehmen und sich stetig und intensiv über deren Lernentwicklung auszutauschen. Besonders während der pädagogischen Konferenzen betrachten die Fachlehrer das Kind in seiner gesamten Entwicklung und stellen ggf. die besondere Begabung fest und dokumentieren sie in den Lernentwicklungsbögen. Sie führen entsprechende Gespräche mit den Eltern und geben Orientierung über besondere Fördermaßnahmen, wie zusätzliche Angebote oder die Möglichkeit, in bestimmten Fächern am Unterricht der nächsthöheren Jahrgangsstufe teilzunehmen. Lehrerinnen und Lehrer sind offen für die Beobachtungen der Eltern, die ihr Kind zuhause wahrnehmen und seine Interessen und Begabungen aus anderer Perspektive kennen. Lernstandsdiagnosen und andere strukturelle Testungen können zur Absicherung    der       Einschätzungen     einbezogen               werden.            Ggf.     vorhandene     externe psychologische Gutachten (z.B. Intelligenztests) werden in die Beratung über die Fördermaßnahme                     berücksichtigt.                         Für    die                          Teilnahme    an                  individuellen               oder Gruppenwettbewerben wie dem europäischen Wettbewerb, Fremdsprachenwettbewerbe oder auch an mehrtägigen Workshops an Fachhochschulen oder Universitäten sowie Schülerakademien sprechen die Lehrer und Lehrerinnen bzw. die Schulleiterin geeignete Schülerinnen und Schüler gezielt an und beraten und begleiten sie ggf. bei einer Teilnahme. Eine weitere Orientierung geben die Zeugnisse. Bei einem Notendurchschnitt von 2,0 oder besser berät die Klassenkonferenz über die Empfehlung, ein Jahr zu überspringen.

Wie fördert das LMG als Allgemeinbildendes Gymnasium Schüler mit besonderen Begabungen konkret? Differenzierung im Unterricht und extracurriculare Angebote

Jeder Lehrer und jede Lehrerin hat die Aufgabe, die besonderen Begabungen von Schülern zu erkennen und der Förderung begabter Kinder nachzukommen. Der integrative Ansatz steht besonders im Mittelpunkt des Schulalltags. Im Fachunterricht müssen den begabten Schülern (zusätzliche) Möglichkeiten, Anregungen und besondere Herausforderungen geboten werden, damit diese ihr Begabungspotential entfalten können und nach ihrem Arbeitstempo, ihren Lernstrategien und Denkmustern lernen können.

Darüber hinaus bilden extracurriculare Angebote und Projekte einen wichtigen Baustein bei der Entfaltung und Entwicklung besonderer Begabungen bzw. Teilbegabungen. Insbesondere durch eigenverantwortliches Arbeiten und zusätzliche Bildungsanstrengungen sollen beteiligte Schülerinnen und Schüler kontinuierlich und langfristig in der Nutzung ihrer vorhandenen Möglichkeiten unterstützt und gefördert werden.

Das Lise Meitner Gymnasium hat seit 2006 (Gründung des KOV Nordhorn III) eine Vielzahl entsprechender zusätzlicher Angebote und Projekte in diesem Sinne entwickelt und führt diese z.T. seit mehr als zehn Jahren regelmäßig durch, bzw. begleitet die Schülerinnen und Schüler bei der Teilnahme an ihnen.

1)    Arbeitsgemeinschaften zur Förderung besonderer Begabungen (Bereich Sprache und Literatur: Japanisch-AG, Theater-AG; Bereich Technik und Naturwissenschaften: Robotik-AG, Jugend forscht-AG, Bereich Kunst und Musik: Mappen-AG zur Vorbereitung auf ein Kunst-Studium, Streicherorchester und BIG Band zur besonderen Förderung musikalischer Begabungen, Vokalensemble, Seminarfach Stimme zur Vorbereitung auf ein Studium der Musik

 

2)    Vorbereitung auf den Erwerb von Sprachzertifikaten bis hin zur Studierfähigkeit an Universitäten im Ausland: Cambridge Certificate in Advanced Englisch, DELF (Französisch)und CNaVT (Niederländisch)

 

3)    Begleitung bzw. Vorbereitung auf außerschulische Wettbewerbe und Durchführung innerschulischer Wettbewerbe: OLMUN, MUN Budapest und MEP, Fremdsprachenwettbewerbe und Europäischer Wettbewerb, Jugend debattiert, Lise MUN, Vorlesewettbewerb des deutschen Buchhandels, Vorlesewettbewerb Plattdeutsch, MIG in den Bereichen Sprache und Gesellschaftswissenschaften, Jugend forscht, First Lego league im Bereich Technik und Naturwissenschaften, Känguru- Wettbewerb, Lange Nacht der Mathematik im Bereich Mathematik, Jugend trainiert für Olympia im Bereich Sport

 

4)    Teilnahme an außerschulischen Schülerakademien und Projekten der Hochschulen in der Schulzeit, an Nachmittagen, Wochenenden und in den Ferien: Kinder Campus Lingen, Nordmetall Papenburg, Schülerakademie der Direktorenvereinigung im LWH Lingen, Mint Camp Hochschule Lingen, Applied Mathematics Talent Programme University of Twente

 

5)    Schulische Sommerakademie für Schüler mit besonderen Begabungen im gesellschaftswissenschaftlichen, sprachlichen oder naturwissenschaftlichen Bereich in der letzten Woche der Sommerferien mit jährlich wechselnden Workshops

 

Von besonderer Bedeutung ist die Präsentation der Ergebnisse und der Begabtenförderung, um Akzeptanz und Respekt für besondere Leistungen und Begabungen sicherzustellen und im Übrigen auch die Neugier, Anstrengungs- und Leistungsbereitschaft der Schüler insgesamt zu fördern. Nebenbei stärkt es besonders begabte und hochbegabte Schülerinnen und Schüler in ihrem Selbstbewusstsein gerade dann, wenn sie ihre besonderen Begabungen im Regelunterricht nicht adäquat entfalten können oder wollen.

Präsentationen finden statt in Form von Theateraufführungen, Konzerten, Ausstellungen im Kunstverein, dem Tag der offenen Tür, Veranstaltungen und Elternpräsentationen als Abschluss der Akademien, öffentliche Überreichung von Zertifikaten und Urkunden am ersten Tag des neuen Schuljahres bei der Schülervollversammlung und Lise lobt (Belobigungsurkunden in verschiedenen Kategorien: besonderes Engagement und besondere Leistungen im Bereich MINT, Sprachen, Kultur, Sport, Zivilcourage und soziales Engagement, Schulleben, Aufsteiger des Jahres, beste Facharbeit)

Akzeleration und Enrichment

Schülerinnen und Schüler, die aufgrund besonderer Leistungen ein Schuljahr überspringen, arbeiten die fachlichen Inhalte selbständig nach, erhalten darüber hinaus zusätzliche Förderung durch die unterrichtenden Lehrerinnen und Lehrer, insbesondere in den ersten drei Monaten.

Ist ein Schüler, eine Schülerin den Gleichaltrigen in einem Teilbereich sehr deutlich bzw. um ein Mehrfaches voraus, kann die Schule es ermöglichen, den Unterricht in diesem entsprechenden Bereich (Fach) im nächsthöheren Jahrgang zu besuchen. Der Schüler holt den dadurch in anderen Fächern versäumten Unterrichtsstoff selbständig nach.

Fächerübergreifend, projektartig und unter besonderer methodischer Vielfalt arbeiten Schüler und Schülerinnen in den Seminarfächern, die sie entsprechend ihrer Neigung und besonderen Begabungen auswählen. Insbesondere bei den Facharbeiten, bei denen die Schülerinnen und Schüler durch die Lehrkräfte beraten werden, zeigen sich besondere Begabungen. Begabte Schülerinnen und Schüler erreichen hier mitunter ein bereits universitäres Niveau und erfahren Bestätigung in ihrer spezifischen Neigung und Begabung.

Zusammenarbeit mit den Grundschulen und dem Kindergarten

Dem Übergang zwischen Grundschule und Gymnasium kommt besondere Bedeutung zu, einerseits um besondere Begabungen von Schülerinnen und Schülern frühzeitig zu erkennen, andererseits um die Förderung von besonders begabten Schülerinnen und Schülern fortsetzen zu können. Dem dienen die regelmäßigen Gespräche zwischen den in den Jahrgängen 4 und 5 unterrichtenden Lehrkräften über die Entwicklung der zum Gymnasium übergewechselten Schüler, die regelmäßigen Treffen der Schulleiterinnen im Kontext des KOV-Verbundes sowie die Gespräche mit Schülern und Eltern im Kontext der Anmeldungen für das Gymnasium. Um besonders begabte Grundschulkinder in ihrer Entwicklung zu fördern, wird ihnen die Teilnahme an bestimmten AGs (Robotik, Japanisch, Theater) schon in Klasse 4 ermöglicht wie auch die Teilnahme an Workshops der schulischen Sommerakademie für Fünft- und Sechstklässler. Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 5 stellen Projektarbeiten im Kindergarten bzw. den Grundschulen vor oder arbeiten solche gemeinsam mit besonders begabten Kindern der Grundschulen bzw. der Kindertagesstätte.

Grundschule Neuenhaus

Die Grundschule Neuenhaus hat in ihrem aktualisierten Leitbild u.a. die Begriffe individuell, projektorientiert und strategisch verankert. Diese beinhalten das Erreichen individueller Ziele, auf individuellen Wegen verknüpft mit lösungsorientiertem Lernen, sowie fachspezifischen Lernstrategien. Verwirklicht werden sollen diese Ziele durch zunehmend fächerübergreifende und projektorientierte Lernangebote, bei denen die Schüler und Schülerinnen lernen Zusammenhänge zu erkennen. Die Begabungsförderung im KOV bietet unserer Schule und vor

allem unseren begabten Schülerinnen und Schülern die Chance, diese Ziele durch gezielte und motivierende Förderangebote, die ihren Interessen entsprechen näher zu kommen.

Bei der Förderung der Kinder mit besonderen Begabungen werden zunächst binnendifferenziert und individuell geeignete Möglichkeiten gesucht. Diese werden in einem Forderplan festgehalten und ist Kolleginnen und Kollegen, sowie Erziehungsberechtigten bekannt. Bereits vor der Einschulung ist die zeitweise Teilnahme am Unterricht höherer Jahrgänge möglich und ältere Schüler und Schülerinnen gehen in die KiTas oder unteren Jahrgänge. In Klassenräten oder im Schülerrat übernehmen besonders begabte Schüler und Schülerinnen besondere Aufgaben und besondere Verantwortung in den Gremien.

Fast jährlich kommt es zu frühzeitigen Einschulungen, hin und wieder auch zum Überspringen eines Jahrgangs. Dies bietet sich erfahrungsgemäß am ehesten während oder am Ende des 1. Sj an. Auch am Ende des 3. Sj. ist es unter Umständen möglich.

Gleichzeitig werden zwei Arbeitsgemeinschaften (AGs) angeboten, die als begabt eingestuften Schülerinnen und Schülern, aber auch KiTa-Kindern die Möglichkeit der vertiefenden Beschäftigung mit ihren Interessensgebieten ermöglichen. Bisher wechselten die Themen und Schüler bzw. Schülerinnen jährlich oder halbjährlich, um den verschiedenen Begabungen/ Schülern/ Schülerinnen gerecht zu werden.

Als AGs werden oder wurden in den letzten Jahren angeboten:

  • ·      Programmieren mit Lego-Education             * Schach
  • ·      Lesefüchse/ Bilderbuchwerkstatt                 * IPad
  • ·      Experimentier-AG                                         * Bildung für nachhaltige Entwicklung

Des weiteren können ausgesuchte Schüler und Schülerinnen jährlich an den drei Runden der `Matheolympiade´ teilnehmen.

Öffentlichkeitsarbeit ist ein wichtiges Mittel, um Transparenz zu schaffen, um die Wichtigkeit von Begabtenförderung zu verdeutlichen und Vorurteilen vorzubeugen. Dies erfolgt in Form einer schriftlichen Elterninformation zu Beginn eines Schuljahres oder auf den Klassenelternabenden. Ein Flyer soll in Zukunft weitere Informationen und einen Überblick über das aktuelle Angebot für begabte Schüler oder Schülerinnen geben.

Ergebnisse aus den AGs und Wettbewerben werden der Schulgemeinschaft vorgestellt oder veröffentlicht.

Vielfältige weitere Ideen (für z.B. Projekte) und Umsetzungsmöglichkeiten scheiterten bisher leider häufig an fehlenden zeitlichen, finanziellen und personellen Ressourcen. Förderung `leistungsschwacher´ Schülerinnen und Schüler hat in den letzten Jahren immer Vorrang gehabt. Die Zusammenarbeit im KOV ist unserer Schule auch aus diesem Grund besonders wichtig und muss daher fortgeführt und intensiviert werden, um `besonders´ begabten Schüler und Schülerinnen, die im schulischen Alltag nur selten die ihnen zustehende `besondere´ Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.

Dies wurde im Herbst 2023 im Schulvorstand und in der Gesamtkonferenz der Grundschule Neuenhaus als Ergebnis festgestellt und eine Fortsetzung und Erweiterung des bestehenden KOV einstimmig beschlossen.

 

Anlagen:
Austrittsgesuch der Carl-van-der-Linde-Schule
Zutrittsgesuch Grundschule Uelsen
Zutrittsgesuch Grundschule Osterwald
Stellungnahme zu den Aus-/Zutrittsgesuchen