Lise debattiert – das Lise MUN

Vom 25. bis 27. Januar 2023 fand die zweite Model United Nations Conference des 12. und 13. Jahrgangs am Lise-Meitner-Gymnasium statt. In dem Seminarfach MUN reisen die SchülerInnen zu mehreren Konferenzen in Europa (darunter in Budapest), um im Stil der echten United Nations Debatten über aktuelle Themen wie zum Beispiel den Klimawandel oder den Weltfrieden zu führen. Hierbei wird jeder Schule ein Land zugeteilt, aus dessen Sicht die SchülerInnen diskutieren sollen. Im Idealfall verabschieden die sogenannten delegates am Ende eine Resolution, also einen offiziellen Beschluss, wie mit dem jeweiligen Sachverhalt umgegangen werden soll. Verhandlungssprache während allen Konferenztagen ist dabei stets Englisch. Auf diesen MUN Konferenzen machen sich die SchülerInnen nicht nur mit Gesetzgebungsprozesse auf internationaler Ebene vertraut, sondern erleben hautnah, wie demokratisches Zusammensein funktioniert, und lernen, wie ein solches aktiv gestaltet werden kann. Dies ist uns als Europaschule naturgemäß ein besonderes Anliegen.

Mittlerweile hat es sich etabliert, dass die SchülerInnen des Abschlussjahrgangs im Rahmen des Seminarfachs für die MUN-Neulinge des 12er Jahrgangs eine MUN Konferenz in Eigenregie planen (Praxissemester) und im Forum eigenständig durchführen.

Selbstständig ist das Thema „Biological Weapons – Monitoring Research, Stockpiling and Potential Usage“ gewählt worden. Die Zwölftklässler mussten sich in diesen anspruchsvollen Themenkomplex einarbeiten und vor allem auf ein Land, das sie jeweils vertraten, vorbereiten.

Die 13er erstellten nicht nur den Ablaufplan, sondern  organisierten auch kleine Workshops zu dem Sachverhalt, der Art und Weise, wie Resolutionen verfasst werden, oder zu den spezifischen Abläufen und Regeln bei einer MUN. Sie bauten interaktive Übungen ein, übernahmen die gesamte Organisation an den Tagen und stellten selbst den Vorstand der Konferenz. Zwei Schüler der 13er mischten sich unter die Delegierten und gaben ab und an die „Marschrichtung“ vor. So war allen schnell klar, wie das Prozedere aussah und was verlangt wurde.

Nach der Eröffnungsrede am Dienstag, die von der Schulleiterin Frau Voshaar im Wesentlichen auf Englisch gehalten wurde und einen geschichtlichen Fokus auf das Thema erkennen ließ, wurde vor allem am zweiten Konferenztag äußerst angeregt in kleinen Arbeitsgruppen im Rahmen der sogenannten Informal Lobbying Sessions diskutiert und unter Verbündeten Resolutionen verfasst. Als „Herzstück“ der Konferenz wurden dann zwei verschiedene Resolutionen vorgestellt und intensiv debattiert, wobei die delegates um überzeugende Formulierungen rangen. Zum Schluss wurden zwei sowohl differenzierte als auch detailreiche Resolutionen verabschiedet.

Natürlich durfte bei aller Ernsthaftigkeit der Debatten der Spaß-Faktor nicht fehlen; als Auflockerung dienten „punishments“ unter anderem für das Zuspätkommen oder den falschen Kleidungsstil (Anzug mit Krawatte/ Blazer und Bluse sowie angemessenes Schuhwerk). Hier wurde schnell deutlich, dass das Singen nicht zu den Stärken der Delegierten gehörte. Auch die zum Schluss vorgetragenen Mitteilungen in der „gossip-box“ sorgten für Erheiterung unter den Mitwirkenden.

Als ZuschauerIn war man schlichtweg begeistert von der Intensität, den Emotionen und dem Wissen sowie Geschick der SchülerInnen. „Chapeau“ an alle TeilnehmerInnen und OrganisatorInnen, die sich dieser anspruchsvollen Aufgabe gestellt und auf einem so hohen sprachlichen und inhaltlichen Niveau erfolgreich eine MUN Conference abgehalten zu haben!

Wir hoffen, dass alle Beteiligten von den Tagen etwas für die Zukunft mitnehmen und gerne darauf zurückblicken werden. Spätestens in Budapest im kommenden März werden die Zwölftklässler ihr erworbenes Können unter Beweis stellen können.

Uns motiviert diese Erfahrung auch in den kommenden Jahren weitere Konferenzen hier vor Ort am Lise Meitner Gymnasium zu planen und durchzuführen!

Klenke (in Zusammenarbeit mit den weiteren MUN Beauftragten Benen und Ardali), 5.02.23