OLMUN 2022 – Model United Nations in Oldenburg

„Ich verstehe schon, warum es manchmal so aussieht, als würde die UN wenig erledigen. Es ist wirklich nicht einfach, einen Konsens zu erzielen.“

 

So oder ähnlich äußerten sich die vier Schülerinnen und drei Schüler des 12. Jahrgangs, die im Rahmen des Seminarfachs „Debating“ vom 21. – 24. Juni 2022 an dem Planspiel MUN in Oldenburg teilnahmen. Was aus dem Unterricht durchaus als Theorie bekannt und in Form von position papers akribisch vorbereitet worden war, stellte sich über weite Strecken als recht formalistisch und bürokratisch heraus – lange Diskussionen inklusive. Die Simulation half den Schülerinnen und Schülern die Abläufe bei den Vereinten Nationen tatsächlich zu verinnerlichen. Sie waren auf zwei Komitees verteilt, das Sochum (Social, Cultural and Humanitarian Committee) und das GA1st (General Assembly), und vertraten die Haltungen verschiedener Länder zu Themen wie den ethischen Grundsätzen der Gentechnik. So trat Florian Middendorf als Grieche auf, Bram Heinen vertrat die Meinung aus Bosnien und Herzegovina, Leon Vügten und Lydia kleine Balderhaar setzten sich mit den Haltungen im Irak auseinander. Marokko wurde durch Marie Reurik und Ayşe Aydin repräsentiert und Emma Egbers tat die Meinung der Philipiner kund.
Das Oberthema der Konferenz „Causes of Conflict and Proposal of Peace“ konnte dabei aktueller und ernster nicht sein. Ungewöhnlich hitzig wurde es bereits, als während der Eröffnungszeremonie der ukrainische Abgeordnete des Öfteren laut dazwischen rief. Zudem verließen wenig später zahlreiche Abgeordnete demonstrativ den Saal, als ihr russisches Pendant eine Rede hielt, und setzten so ein deutliches Zeichen. Die Kluft zwischen den Ländern ließ sich auch während der Debatten in den Komitees nicht überwinden und sorgte für interessante, weitreichende und eben auch anstrengende Sitzungen. Wenig überraschend ist es daher, dass nicht jede der in den Komitees entworfenen Resolutionen auch beschlossen wurde. Einen Konsens zwischen so vielen verschiedenen Ländern zu erlangen, erwies sich wahrlich als schwierig.
Dass man sich während der Sitzungen dem Anlass entsprechend kleidete, verstand sich von selbst. Der fehlende Schlips und auch das nicht angebrachte Schuhwerk führten zu schmerzhaften „punishments“. Hier bewies Ayşe eindeutig Durchhaltevermögen, als sie vor dem gesamten Komitee tanzend in die Knie gehen musste. An auflockernden Phasen mangelte es also trotz der gebotenen Ernsthaftigkeit nicht.
Gestärkt für zukünftige Debatten im Unterricht sind die Schülerinnen und Schüler nach dieser Veranstaltung allemal und der ein oder andere unter ihnen wird vielleicht eine Karriere in der Politik anstreben. Und auch wenn man nicht die großen Räder drehen wird – Spaß gemacht hat es letztlich allen Beteiligten!

Cindy Klenke (Juni 2022)