Überlebende des Lagers Auschwitz-Birkenau zu Gast am Lise-Meitner-Gymnasium

Mit Halina Brzozowska-Zdunczyk, Barbara Pankowska und Elzbieta Podbielska sind vielleicht zum letzten Mal drei Zeitzeuginnen am Lise-Meitner-Gymnaium gewesen, um zunächst im Rahmen eines Vortrags den Schülerinnen und Schülern des Jahrgangs 10 über ihr Leben zu berichten und im Anschluss daran, die zahlreichen Fragen der Jugendlichen zu beantworten.

Zwei der Überlebenden, Halina Brzozowska-Zdunczyk und Barbara Pankowska - waren selbst im Kindesalter in Ausschwitz-Birkenau und haben nur mit viel Glück das Lager überlebt. Sie berichteten von der ungeheuren Gewalt der SS-Leute und deren Helfer auch gegenüber den inhaftierten Kindern und von dem übermächtigen Hunger, den sie erdulden mussten. In einem zweiten Teil gingen sie auf die Jahre nach der Befreiung ein, wobei eindrucksvoll deutlich wurde, dass die Opfer der Grausamkeiten nie ein so unbeschwertes Leben gehabt haben, wie Jugendliche, die ohne dieses Trauma aufwachsen. Albträume und Ängste verfolgen die beiden Zeitzeuginnen bis heute.

Auch Elzbieta Podbielska hat ihr Leben lang unter den Erfahrungen gelitten, die ihre Mutter als Schwangere in Auschwitz-Birkenau machen musste. Kurz vor der Befreiung wurden sie und ihre eigene Mutter auf einen Todesmarsch geschickt, den die beiden Frauen nur überlebt haben, weil sie sich verstecken konnten. Elzbieta Podbielska wurde im April 1945 als ein ausgesprochen schwächliches und krankes Kind geboren. Ihre Mutter selbst litt bis zu ihrem Tod unter schwersten Depressionen und hat das Haus kaum verlassen, was auch das Heranwachsen von Elzbieta Podbielska stark beeinflusst hat.

Während der Vorträge war es in den jeweiligen Klassenräumen so still, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören. Die Jugendlichen waren von dem, was sie zu hören bekamen, sichtlich bewegt. Die nachfolgende Diskussion betraf u.a. die Frage, wie man mit einem solchen Erlebnis überhaupt weiterleben kann und welche Bedeutung die Vortragsreisen für die Gäste haben. Deutlich wurden dabei der Gedanke der Versöhnung und die Hoffnung, dass sich nachfolgende Generationen nicht noch einmal in Schuld verstricken mögen.