
Die Reise nach Budapest begann – wie sollte es anders sein – mit der Bahn. Die Fahrt zum Flughafen verlief überraschend angenehm, abgesehen von einem kleinen Kriminalfall: Frau Ardali vereitelte geistesgegenwärtig einen Diebstahl, wurde dafür aber vom Täter lautstark beschimpft, während Frau Narjes die Szene nur beobachtete. Die niederländische Bahn zeigte sich dabei genauso zuverlässig wie ihr deutsches Pendant. Am Flughafen sorgte eine routinemäßige Drogenkontrolle für Abwechslung, bevor wir spätabends in Budapest ankamen. Das Restaurant, das eigentlich längst hätte schließen wollen, blieb für uns extra offen (danke und sorry!). Dort trafen wir einen ehemaligen Schüler, frisch von einer Demo, der vorbeikam, um seinem Bruder Geld zu bringen (Danke für die HuF, Bence). Die Unterkunft teilte sich in zwei Welten: fünf Mädchen in einem Zimmer von Luxus weit entfernt, während die zwei Jungs es sich mit Fernseher und eigenem Bad gutgehen ließen. Am nächsten Tag stand Sightseeing auf dem Programm – inklusive Besuch des ungarischen Parlaments, das im Vergleich zum Bundestag fast schon zu prunkvoll wirkte. Einige Politiker sprachen zu uns, während ein ungarischer Teilnehmer offenbar ein dringendes Schlafdefizit ausglich. Frau Ardali dokumentierte das – Datenschutz hin oder her. Am zweiten Tag wurde debattiert. Der Kaffee in der Konferenzschule spaltete die Meinungen („super!“ – „na ja…“), die Schule selbst war etwas renovierungsreif, die ungarischen Schüler dafür hochprofessionell. An Essen mangelte es auch nicht, man kann also nicht meckern. Der Präsident der KarMUN sah aus wie 15, war auch nicht viel größer als 1,60 , war aber 19 und mit seinem Charme unvergesslich. Die anschließende „UNOFFICIAL Party“ war tot und überteuert (Bei Getränken hat Johanna wenn möglich geschnorrt) Nach einem gescheiterten Irish Exit wurden dann die E-Scooter entdeckt und die Jungs wurden nach einer Scooter Tour durch Budapest geschminkt. Währenddessen korrigierte Frau Ardali unsere Facharbeiten – gestärkt von einem leckeren Essen mit Frau Narjes beim Türken. Zwischendurch entdeckten wir Chimney Cakes (absolute Empfehlung!), während Ande beim Inder um sein Leben kämpfen musste (very scharf). Der vierte Tag geriet zur Anarchie: Die Rednerpulte wechselten munter den Besitzer – am Ende standen vier Stück im Human Rights Council. Die Closing Ceremony war der letzte Kraftakt, vor allem für Luna, deren Geduld am letzten Faden hing. Die Rückreise am frühen Morgen verlief erstaunlich reibungslos – vermutlich, weil niemand mehr Energie für Zwischenfälle hatte. Alles in allem waren die Menschen bei KarMUN waren nett, engagiert – und manchmal ein bisschen fanatisch.
Ard, 9.10.25
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