
Für die diesjährige konzertante Andacht am Sonntag, 15.6, hatte das Vokalensemble ein ganz besonderes Konzert geplant: um 18 Uhr erfüllten „Himmelsklänge“ die reformierte Kirche Neuenhaus.
Einmal die Woche treffen sich die jungen Sänger und Sängerinnen dienstags in der Schule. Besonders für den Chorleiter Jens Peitzmeier ist es ein erfüllendes Gefühl, die harte Arbeit auch in Konzerten wie dieser Andacht unter Beweis zu stellen: „Ich leite diesen Chor nun seit acht Jahren und es ist für mich ein großes Glück und eine Erfüllung mit so tollen jungen Menschen arbeiten zu können.“
„Es ist besonders bereichernd zu sehen, wie sich diejenigen, die schon drei, vier oder fünf Jahre dabei sind, entwickelt haben“, ergänzt der Leiter. Kein Wunder also, dass das Repertoire so vielfältig ist – schließlich soll der ganze klangliche Charme des Chores zur Geltung kommen.
Feierlich startete das Konzert mit dem Gospelhit „Oh Happy Day“, der gleich zu Beginn für die richtige Stimmung sorgte. Und wie es sich für echte Himmelsklänge gehört, erklangen diese nicht nur in der Kirche, sondern auch – sinnbildlich – hoch oben am Himmel: Passend dazu sang der Chor den deutschen Klassiker „Über den Wolken“ von Reinhard Mey.
Besonders eindrucksvoll war zudem „Engel“ von Rammstein und „Creep“ von Radiohead, deren Chorarrangements eine ernste Atmosphäre in der Kirche entstehen ließen. Um diese Spannung aufzubrechen, sorgte Pastor Jörg Voget mit seinen Lesungen für auflockernde Momente. Mit Witz und Charme regte er das Publikum zum Nachdenken an.
Für Chorleiter Peitzmeier war das diesjährige Konzert in mehrfacher Hinsicht ein Höhepunkt: „Die musikalische Leistung des Chores hat mich in diesem Jahr besonders beeindruckt – nicht nur durch die Klangqualität und Ausdrucksstärke, sondern auch durch die spürbare Freude und Hingabe, mit der die Sängerinnen und Sänger bei der Sache sind.“
Gleichzeitig schwang an diesem Abend auch etwas Wehmut mit – für viele Abiturientinnen und Abiturienten war es einer der letzten Auftritte mit dem Schulchor. Neben den künstlerischen Ambitionen schätzt Jens Peitzmeier vor allem das Miteinander im Chor: „Dabei ist es nicht nur der musikalische Fortschritt, der mich freut, sondern auch die positiven Entwicklungen im Miteinander – nicht nur zwischen den Schülern untereinander, sondern auch in der zwischenmenschlichen Beziehung zum Lehrer.“ Zudem ermögliche die Chorarbeit Begegnung auf Augenhöhe: „Hier verschwimmen oft die Rollen, die im Unterrichtsalltag sehr starr sind. Das tut allen Beteiligten gut.“
Natürlich durften auch klassische kirchliche Werke in der Andacht nicht fehlen – darunter „Sanctus“ und „Benedictus“ aus der Liturgical Suite von Eugene Butler, „Pacem“ von Lee Dengler sowie das „Gloria Patri“ aus dem erst kürzlich komponierten Magnificat von Tjark Baumann. Musikalische Unterstützung bekam der Chor von Leonardo Kurumlian, der mit seinen Geigenkünsten die Andacht vollendet machte.
Die intensive Probearbeit in der Schule oder auch auf Probewochenenden spiegelte sich im Auftritt in der Andacht wider. „Während eines Konzerts bin ich in der Regel angespannt, aber nicht nervös“, beschreibt Jens Peitzmeier seine Emotionen beim Auftritt. „Es ist eine konzentrierte Anspannung, die mit der Erwartung verbunden ist, wie sich das gemeinsame Arbeiten nun auf der Bühne entfaltet. Ich vertraue auf die Vorbereitung und darauf, dass der Chor weiß, was zu tun ist. Es überwiegt ein Gefühl der Zuversicht – verbunden mit dem Wunsch, dass alles so gelingt, wie wir es erarbeitet haben.“
Der Applaus der Zuhörerinnen und Zuhörer zeigte: Das ist eindrucksvoll gelungen.
Diana Wolf, Jg. 13