Überzeugender Theaterabend am LMG

DS-Kurs aus Jg. 12 zeigte drei Stücke

Am 12.06.2025 führte der DS Kurs Jahrgang 12 unter Leitung von Frau Kappey mehrere Stücke auf. Der Abend wurde musikalisch begleitet vom Musikkurs 12 von Herrn Herbers.

Pippi - Kultur und Identität zwischen Generationen  

Das Stück mit dem Titel ,,Pippi-Kultur und Identität zwischen Generationen’’ zeigte eine Szene eines Kaffeekränzchens von Pippi auf Sachen-Suche.

In diesem Stück laden die Geschwister Annika und Tommy Pippi trotz ausdrücklichem Verbot zu einem Kaffeekränzchen ihrer Mutter ein. Pippi mischt dieses ordentlich auf und es werden verschiedene Konflikte und Traditionen durcheinanderwirbelt. Pippi steht auf dem Tisch, schüttet Wasser aus, rennt herum und kennt keine Tischmanieren, was zu großem Empören bei den eingeladenen Damen des Kränzchen führt.

Das Stück spielte durchgehend an einem Ort ab, was es dem Zuschauer leicht verständlich macht. Teilweise gab es etwas längere Ruhephasen, die aber durch interessante Mimik und Gestik wieder ausgeglichen wurden.

Insgesamt bewirkte das Stück, dass die Zuschauer über Traditionen und Werte nachdenken und sich damit auseinandersetzen.

Romina und Julia - Mobbing

Das Theaterstück „Romina und Julia“ erzählt die berührende Liebesgeschichte zweier junger Mädchen, die mit Ablehnung und Vorurteilen zu kämpfen haben – vor allem wegen ihrer sexuellen Orientierung. Es entwickelt sich zu einer dramatischen Auseinandersetzung mit Ausgrenzung, Mobbing im eigenen Freundeskreis und tiefgreifenden Selbstzweifeln. Die Geschichte gipfelt in einem erschütternden Suizidversuch – ein Moment, der unter die Haut geht.

Auch familiäre Konflikte spielen eine zentrale Rolle: Der Vater kann seine Tochter nicht akzeptieren, wie sie ist, und die Mutter flüchtet sich in den Alkohol. Diese Themen wurden realistisch und eindringlich dargestellt, ohne dabei ins Klischeehafte abzurutschen.

Bereits die erste Szene zog uns sofort in ihren Bann – ein gelungener Einstieg, der neugierig auf mehr machte. Besonders hervorzuheben ist die zweite Szene im Restaurant: Sie wirkte sehr authentisch und wurde durch humorvolle Dialoge aufgelockert, ohne die Ernsthaftigkeit des Themas zu verlieren.

Durch den Wechsel verschiedener Bühnenbilder blieb das Stück abwechslungsreich und lebendig. Trotz der ernsten Thematik gelang es den Darstellenden, auch leichte und humorvolle Momente einzubauen. Insgesamt war die Inszenierung emotional, tiefgründig und zugleich überraschend modern – sie spiegelt viele Probleme wider, mit denen junge Menschen heute konfrontiert sind

Die Botschaft des Stückes – Toleranz und Selbstzweifel- kam deutlich und eindrucksvoll beim Publikum an.

Aurora – Dating im Bann der KI

Das Theaterstück basiert auf dem Märchen „Aurora“. Im Mittelpunkt steht ein Mädchen namens Aurora. Sie hat nur wenige Freunde und wird wegen ihres Aussehens und Charakters gemobbt. Als sie sich auf ein erstes Date mit Florian einlässt, verläuft dieses alles andere als erfolgreich. Enttäuscht beschließt sie, sich zu verändern, mit Hilfe von ChatGPT.

Sie färbt sich die Haare, ändert ihren Kleidungsstil und verstellt ihre Persönlichkeit. Besonders die Szene, in der sie ihre Haare färbt, ist dem Publikum deutlich im Gedächtnis geblieben. Mit ihrem neuen „Ich“ geht sie auf ein weiteres Date, diesmal mit Hans. Doch auch dieses Treffen scheitert. Aurora wirkt aufdringlich und fragt zwischendurch sogar ChatGPT um Rat, was das Date schnell unangenehm macht und zum Abbruch führt.

Wieder zuhause wird ihr klar, dass sie sich selbst nicht mehr wiedererkennt. Sie beschließt, zu ihrem echten Ich zurückzukehren, färbt ihre Haare wieder um und zieht ihre alten Sachen an. Kurz darauf trifft sie Hans erneut. Er braucht einen Moment, um sie zu erkennen, doch dann merkt er, wie viel sympathischer sie ihm in ihrer echten Art ist. Am Ende tanzen die beiden gemeinsam in eine glückliche Zukunft.

Das Stück hat den Zuschauern deutlich gemacht, dass es keinen Sinn ergibt, sich selbst, vor allem nicht mithilfe von Künstlicher Intelligenz, zu verstellen. Es war ein gelungener Auftakt für den gesamten Abend.

Kappey, 28.6.25