Dank Corona war das Jubiläum nur ein halbes, denn zwar 10 Jahre nach der Premiere, aber erst zum siebten Mal trafen sich Schüler und Schülerinnen der drei Gymnasien Burg- Gymnasium Bad Bentheim, Gymnasium Nordhorn und Lise Meitner Gymnasium Neuenhaus Uelsen im Kloster Frenswegen um in einem großen Orchester aus diesmal über 60 Mitwirkenden gemeinsam zu proben und die Ergebnisse in einem Konzert zu präsentieren. Die begleitenden Lehrkräfte hatten ganz unterschiedliche Stücke vorbereitet, so dass ein buntes Programm von Klassik bis Rock mit ruhigeren und fetzigen Stücken entstand. Nach dem Mittagessen am Dienstag trafen alle Beteiligten am Kloster ein, es dauerte etwas, bis alle Leute auf die Zimmer verteilt waren, aber dann ging es auch schon an die Arbeit. Zwischen Kaffee und Abendessen, und gleich danach bis ca. 21 Uhr wurden erst einmal gefühlt tausende Notenblätter verteilt und alle Stücke ausprobiert – das Meiste ließ sich schon bald erkennen, aber es war ganz offensichtlich noch viel zu tun. Die erfahreneren Spieler halfen den jüngeren, sich zurechtzufinden, manche spielten alles mal eben vom Blatt, andere hatten etwas zu kämpfen, aber alle kamen gemeinsam am Ende an – immerhin! Zwischendurch und hinterher erkundeten die Schüler das Kloster und lernten ihre neuen Mitspieler kennen. Schon im Vorfeld hatte es intensive Kommunikation mit den Freunden vom letzten Jahr gegeben und bald sah man Grüppchen mit Mitgliedern aus verschiedenen Schulen durch die Gänge flitzen oder irgendwo zurückgezogen gemütlich klönen. Allzu lange durfte es am Dienstag nicht gehen bis zur Bettruhe, denn Mittwoch ging es ja gleich nach dem Frühstück weiter mit Tutti- und Gruppenproben. Glücklicherweise spielte Herr Neubauer mit Blechbläsern und Schlagzeugern einen aufmunternden Weckruf, so dass niemand zu spät zum Frühstück kam.
Die Kinder und Jugendlichen – es waren alle Jahrgänge von 5 bis 13 vertreten!- probten wie die Weltmeister, diszipliniert und engagiert und ziemlich unermüdlich! Bis auf kleine Reparaturen gingen die Proben unfallfrei vonstatten und alle Beteiligten erreichten gesund das Finale: das Konzert in der Aula in Neuenhaus! Am Donnerstagmittag wurde alles – Schüler, Instrumente, Gepäck, Lehrer, noch mehr Instrumente…. nach Neuenhaus verfrachtet, wo noch eine Probe stattfand, um sich an die veränderte Akustik zu gewöhnen und wo sich in der Mensa an einem von den Neuenhauser Eltern gestifteten Buffet gestärkt werden konnte. Dann wurde es „ernst“: Tomke Boomgaarden und Svea Hofmann aus Bad Bentheim, Monika Neumann vom LMG und Peter Scholz und Alexander Neubauer aus Nordhorn dirigierten abwechselnd das erarbeitete Programm: Zu Beginn gab es ein Stück, das auch vor 10 Jahren auf dem Programm stand: „Menuett und Trio“ aus dem Divertimento in D von W. A. Mozart bildete einen zarten Auftakt des Konzerts. Doch gleich wurde es außerirdisch pulsierend mit „Red Comet“ von M. Oare. Der „Marsch der Zwerge“ von E. Grieg lief munter durchs Orchester und „Disney Film Favourites“ ließen das Publikum schwärmen. Auch im nächsten Medley, „Coldplay Classics“ fanden sich Themen zum Mitwippen. Ein kleiner Ausschnitt aus „Bilder einer Ausstellung“ von M. Mussorgsky mit Promenade- Das alte Schloss und Das große Tor von Kiew brachte wieder etwas klassisches Flair in den Saal. Schon ging es unaufhaltsam pulsierend wieder ins All mit „Major Tom“, bevor „Themes from the Crown“ majestätisch daherschritten. Nun zeigte die Schlagzeugtruppe, was in ihr steckte: in einem „Groove Box Mix“ auf Basis von Seven Nation Army kamen, anfangs verstärkt durch die Blechbläser, verschiedene Mallet- Instrumente und alles, was anständig grooven lässt zum Einsatz, dass es eine Freude war. Ein bisschen süßer Genuss aus „Barbies World“ ließ die Herzen höher schlagen, bevor mit „Rolling in the deep“ das Konzert kräftig pulsierend und zum Mitklatschen zu Ende ging.
Das Publikum bedankte sich mit tosendem Applaus für die sehr lebendige und insgesamt gelungene Aufführung, aber Dank ging nicht nur an die engagierten Spieler, die erklärtermaßen alle nächstes Jahr wieder mit dabei sein wollen, sondern auch an die Eltern, die durch unermüdliche Unterstützung der Kinder solche Leitungen ermöglichen, und an die Lehrer, die sie immer wieder zu solchen Treffen zusammentrommeln und dabei betreuen. Als Zugabe gab es noch Lady Gagas „Edge of Glory“ bevor alle den Heimweg antraten um gründlich und zufrieden auszuschlafen.
Neumann, 24.3.25